die
fähigkeit, vergangene informationen zu behalten und wieder
aufzurufen.
ein
bestimmter gedanke, der im gedächtnis verblieben ist; erinnerung.
ein kleiner
gegenstand, der erinnerungen an ein bestimmtes ereignis oder eine
bestimmte person hervorrufen soll; andenken.
aus jeder
beziehung nimmt man erinnerungen, andenken, erfahrungen mit. jedes
zwischenmenschliche miteinander von gewisser dauer prägt einen
nachhaltig - im guten wie im schlechten. man lernt aus fehlern &
verbucht so manche katastrophe unter „groß e wie erfahrung
(schlecht)“, man nimmt sich vor, diesen oder jenen fehler nicht
mehr zu machen & das schließt so manches mal den ganzen menschen
mit ein. oder eine macke, schlechte angewohnheit oder einen gewissen
typ menschen.
bisher hatte ich
mit meinen beziehungen irgendwie mehr pech als glück & ich habe
mich von einem berg schlechter erfahrungen zum nächsten geschleppt,
mit viel dabei entstandenem ballast, den man dann mit in die nächste
beziehung mitnimmt. aber man wächst auch mit diesen unter „groß e
wie erfahrung“ gemachten erinnerungen und momenten, man wird so die
person, die man ist – im guten wie im schlechten. nicht ganz
unähnlich eternal sunshine of the spotless mind fragt man
sich manchmal, ob man manche erfahrungen (inklusive leute) manchmal
lieber nicht hätte haben wollen, wenn man denn könnte. & trotz
so vieler, vieler schlechter momente, erinnerungen, erfahrungen &
schmerz, kann man das nicht wollen. denn
sonst wäre man nicht der mensch geworden, der man jetzt ist. &
einige (überraschenderweise wenige) dinge, nimmt man dann doch als -
wohlgemerkt gute - souvenirs aus beziehungen mit, selbst wenn man den
menschen komplett aus dem leben gestrichen hat.
menschen,
viele menschen & bekanntschaften – einige hat man sogar
behalten. diverse kenntnisse über ostasien, die dortige küche,
sprache & kultur inklusive dem dazugehörigen studium (manche
dozenten denken bis heute, dass ich dieses fach selbst bei ihnen
studiert habe).
neugierde
beim kochen, viele lebensmittel. lust lebensmittel komplett selbst zu
machen und zu probieren. eindrücke in akademische verbindungen als
großes über den eigenen tellerrand schauen. swing & jazz. DIE frisur. kenntnisse bei whiskey.
die tätowierung auf dem rechten handgelenk.
wissen
um wein. literatur der französischen existenzialisten. das wissen,
wie man in museen fürchterlich ärger oder großartige private
führungen kriegen kann.
die
allerwundervollste französische chicoreesuppe.
jetzt habe ich
das glück, mich inzwischen ganz gut selbst abzukönnen
beziehungsweise mit mir umgehen zu können. diese souvenirs sehe ich
also inzwischen als andenken an etwas ein wenig gutes, das mich zu
dem gemacht hat, wie ich bin. oder eher bereicherung als andenken.
denn die personen, von denen ich die souvenirs habe, möchte ich
nicht wieder. ich vermisse sie nicht, ich trauere den gemeinsamen
tagen kein stück nach, ich habe sie aus guten gründen aus meinem
leben gestrichen & bin nicht an einem sonderlich
freundschaftlichem verbleiben jenseits des zivilen umgangs
miteinander interessiert.
so über die
vielen jahre verteilt mögen die oben aufgezählten souvenirs als
läppisch oder wenig erscheinen. es sind auch nur die wenigen guten,
denn die schlechten erfahrungen haben deutlich mehr gewogen. dass mir
die listen so kurz und lächerlich wenig vorkommen, liegt aber vor
allem daran, dass ich das glück habe, derzeit mit einem menschen
zusammen zu sein, mit dem die liste sehr sehr viel länger wäre.
nicht nur, weil man aus bereits gemachten erfahrungen und fehlern
gelernt hat & daran gewachsen ist. sondern weil ich hier nicht
das gefühl habe, dass es sich bei den neuen erfahrungen um andenken
aus einer irgendwann mal vergangenen zeit handeln wird.